WORLD/INFERNO FRIENDSHIP SOCIETY

Red-Eyed Soul CD

Zusammen mit Don Fury, dem legendären Produzenten aller wichtiger NYHC-Platten der Achtziger, waren die aus Brooklyn stammenden Polit-Folk-Punks diesmal im Studio und haben mit "Red-Eyed Soul" (Soll der Titel etwas als Selbstbeschreibung der als notorische Party-Tiere bekannten Big-Band zu verstehen sein ...?) ihr bis dato ausgereiftestes Album eingespielt.

Grundsätzliche Änderungen sind nicht zu konstatieren, das Fundament der bunten Truppe, die auf korrektes Bühnenoutfit Wert legt, ist immer noch polkalastiger Punkrock mit Einflüssen, die vom Balkan über Irland bis zur Karibik reichen, opulent in Szene gesetzt mit diversen Blas- und Saiteninstrumenten.

Mag der sympathisch-großmäulige Mr. Hütz von GOGOL BORDELLO sie auch als Fakes dissen, mir geht seine Meinung in dieser Hinsicht völlig am Arsch vorbei, denn TW/IFS sind nicht nur auf Platte, sondern gerade live immer wieder eine sichere Bank, ein mitreißender Haufen, eine unwiderstehliche Partymaschine, die weder brav noch jugendfrei ist, die vor keinem "Fuck!" in den ansonsten durchaus lyrischen Texten zurückschreckt, die keine Zweifel an ihrer linken Einstellung lässt - und statt Gift und Galle lieber etwas Feuer spuckt.

Irgendwer hat sie mal als die US-Antwort auf CHUMBAWAMBA bezeichnet, und das gilt heute eigentlich immer noch. Wer sie bisher liebte, wird auch "Red-Eyed Soul" mögen, und wer sie noch nicht kennt, sollte sich direkt vom Opener und Hit "Brother of the Mayor of Bridgewater" mitreißen lassen.

(45:48) (8)