Allen Gerüchten zum Trotz haben sich THE OCEAN von all den Labels, über die diskutiert wurde, überraschenderweise für Metal Blade entschieden. Fast schon obligatorisch dem altehrwürdigen Metal-Label gegenüber, liefern die sympathischen Berliner ein für ihre Verhältnisse extremes Metalbrett ab, praktisch die "böse Seite" des Vorgängers "Fluxion".
"Nicht Kleckern, sondern Klotzen", scheint hier die Devise zu sein, doch über das aufwendige Artwork des Norwegers Martin Kvamme kann ich mir leider kein Urteil bilden, da mir nur eine bescheidene Papphülle mit dem Minimum an Informationen vorliegt.
Man hat sich wie auch immer für "Aeolian" gesangliche Verstärkung geholt durch insgesamt sechs Sänger, allen voran Sean Ingram von COALESCE, Tomas Hallbom von BREACH und Nate Newton, seines Zeichens Bassist bei CONVERGE.
Leider fallen nur Sean Ingram und der bandeigene Meta erwähnenswert auf, da die restlichen vier Sangeskünstler doch ein wenig zu undifferenziert klingen, als dass sie gegen solche ausgeprägten Stimmen hervorstechen könnten.
Und da ist schon wieder ein Manko, denn große Namen machen noch keine große Platte. Trotz all der Superlative, die man als Rezensent im Labelinfo vorgelegt bekommt, haben sich THE OCEAN musikalisch sehr stark zurückgenommen: Keine großflächigen, atmosphärischen Orchesterparts oder klassischen Instrumentierungen, die das Klangbild dominieren, viel mehr wird hier auf das Nötigste zurückgegriffen, um den Sound so "extrem" wie möglich zu gestalten.
Das mag jetzt für die alten Fans recht hart klingen, aber für mich klingt "Aeolian" nach nichts Halbem und nichts Ganzem. "Aeolian" ist aber kein schlechtes Album, jedoch bei weitem keines, was als eigenständiges Werk in der Diskografie der Berliner verzeichnet werden könnte oder auf ganzer Linie zu überzeugen weiß.
Aber das könnte sich mit dem nächsten Album ja schon wieder ändern, denn dass THE OCEAN mehr sind als nur eine Metal-Band, haben sie in der Vergangenheit schon bewiesen. (07/10)
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