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MESSER

No Future Days

Auf ihrem vierten Studioalbum haben MESSER deutlich abgespeckt. Der schwebende Post-Punk steht nach dem opulenten Vorgängeralbum „Jalousie“ wieder eindeutig im Mittelpunkt. Dazu gibt es auf „No Future Days“ Dub- und Reggae-Einflüsse.

Ganz entfernt winken DIE GOLDENEN ZITRONEN am Horizont oder die leisen Momente von SPLIFF scheinen durch. Klingt streckenweise aber auch wie die späten CLASH, die sich ins Goethe-Institut verirrt haben.

Neben Bass, Gitarre und Schlagzeug fallen vor allem Synthesizer und Vocoder ins Gewicht. Klingt wie eine moderne Variante von Pop-Musik aus den Achtzigern, als Waldsterben und nukleare Aufrüstung die Themen der Stunde waren.

Flirrend, funky, auf das Nötigste reduziert. Dazu die metaphorischen Texte von Sänger Henrik Otremba, der 2019 mit „Kachelbads Erbe“ seinen zweiten Roman veröffentlicht hat. „Das verrückte Haus“, „Tapetentür“ oder „Die Frau in den Dünen“ heißen drei von den insgesamt neun Songs.

Das neue Album haben die Post-Punk-Helden aus der Radfahrer-Hauptstadt Münster in ihrem eigenen Studio zum ersten Mal komplett alleine produziert. Gemischt von Christian Bethge (EUTERNASE.

OCTO, HEIM) und MESSER-Bassist Pogo McCarthy. Außerdem hat KADAVAR-Schlagzeuger Christoph Bertelt bei ein paar zusätzlichen Gesangsaufnahmen Hilfe geleistet.