Foto

NAPALM DEATH

Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism

Die etwaigen Notizen für einen Nachruf lassen NAPALM DEATH auch mit ihrem 16. Studioalbum wieder in der Schublade verschwinden. Es würde den Rahmen sprengen, hier zu erörtern, wie oft sich die Band seit 1981 Legendenstatus erarbeitete. Der Platz reicht nicht mal, nur die Qualität und Bandbreite der gewöhnlicheren Extrem-Metal-Tracks auf „Throes Of Joy In The Jaws Of Defeatism“ zu besprechen. Allein die werden ganze Jahresbestenlisten irrelevant aussehen lassen. Das muss so deutlich gesagt werden, damit die Experimente auf dem Album nicht alles überstrahlen. Die Band selbst hätte damit freilich kein Problem. NAPALM DEATH bewerben das Album offensiv mit Ausnahmetracks wie „A bellyful of salt and spleen“, einem Industrial-Stück, in dem Gitarren keine Rolle mehr spielen. Nicht nur in Verbindung mit den Bildern des dazugehörigen Clips erzeugen NAPALM DEATH hier eine Schwere, die schlicht sprachlos macht. Es ist nicht das einzige Experiment, aber der einzige Song, in dem Gitarrist Mitch Harris noch als Songwriter aufgeführt ist. Er tritt weiter in den Hintergrund und überlässt dem Gespann Greenway/Embury das Feld. Die lassen sich nicht mehr einfangen und den Einflüssen freien Lauf, von denen Sänger Greenway bei jeder Gelegenheit spricht: KILLING JOKE, SONIC YOUTH, SWANS, DEAD KENNEDYS – man fasst es kaum.