LOCRIAN

The Clearing & The Final Epoch

Unwissenheit schützt nicht davor, wie ein Depp dazustehen. Ich habe den Einstieg von Steven Hess (ON, HAPTIC, URAL UMBO) bei LOCRIAN in meinen letzten Besprechungen ignoriert und weiterhin von einem Duo gefaselt, und auch die Diskografie von Andre Foisy, Terence Hannum und – seit 2010 – Steven Hess ist mir dort durcheinander geraten.

Dabei ist die für eine „File under experimental“-Band recht übersichtlich. Wobei es einem LOCRIAN auch nicht leicht machen, veröffentlicht die in Chicago ansässige und sich irgendwo zwischen Black Metal, (Dark) Ambient, Drone und Noise bewegende Band seit 2005 ihre Platten gerne mehrmals in variierenden Formaten bei verschiedenen Labels und die Definition, was als Album oder „nur“ als EP gilt, scheint willkürlich zu sein.

So auch hier: „The Clearing“ erschien erstmals 2011 bei Fan Death Records, aber erst diese, um fünf bisher unveröffentlichte Stücke von 2010 erweiterte, Version, die gleichzeitig ihr Einstand bei Relapse ist, nennen LOCRIAN ein „studio album“.

Vielleicht brauchten die vier Songs von „The Clearing“, denen es als bisher zugänglichsten der Band etwas an der sinistren Härte der früheren Platten mangelt, als Gegenpart die erwähnten zusätzlichen, härteren und dunkleren Stücke, die hier als „The Final Epoch“ laufen.

Tatsächlich wollen erst alle diese Soundscapes zusammen diese bedrohliche Atmosphäre und morbide Schönheit bilden, die so einzigartig für LOCRIAN ist.