LOCRIAN

Return To Annihilation

Das Cover von LOCRIANs mittlerweile 34. (!) Veröffentlichung in nur acht (!) Jahren ziert ein verlassener Einkaufswagen, der auf einem vernebelten Parkplatz von einer Straßenlaterne angestrahlt wird. Wie auf „The Clearing“, dem letzten Album der Band, das visuell durch Aufnahmen von verlassenen, heruntergekommenen Mega-Malls abgerundet wurde, scheint das Trio die Urthemen des Black Metal – Tod und Verfall – im öffentlichen Raum zu suchen.

Andererseits liegt diesem Album erneut ein komplexes Konstrukt zugrunde, das sich zu gleichen Teilen aus einem Roman von Science-Fiction-Autor Samuel Delaney und Walter Benjamins „Passagen“-Werk speist und nebenbei auch noch Bands wie GENESIS, YES und KING CRIMSON als Referenz hinzuzieht.

Und, klar, der Hang zu Noise, Drone und okkulten Exotismen besteht natürlich ebenfalls noch. Diese Überfülle von Einflüssen und Ideen in ein Album zu quetschen kommt definitiv esoterischer Hybris gleich – einer Hybris, die aber unbestraft bleibt.

„Return To Annihilation“ ist ein einzigartiger Schmelztiegel von Sounds, in dem sich Blastbeats, flirrende Synthies, rituell anmutende Chants, warme Moog-Melodien und urfolkige Akustikgitarren zu einem kongenialen Mix vereinen.

Ein Mammutprojekt, klar, aber auch ein überwältigendes, vielschichtiges Meisterwerk.