Für ihr drittes Album wählen LETO aus Hamburg einen recht schwierigen Titel. Er mutet pathetisch an und schreckt womöglich manche Emopunk-Skeptiker:innen ab. Hinter diesem ersten Eindruck gibt es ja nun aber eine Platte und zwar eine, die in vielerlei Hinsicht mehr bietet, als LETO es in der Vergangenheit getan haben. „Leben und tot“ ist sehr direkt und dennoch komplex. Metaphorik und Verschleierung haben zugunsten von Klarheit ausgedient. Das Album bietet keinen Raum für Missverständnisse. Die Geschichten und Emotionen werden so erzählt, wie sie sich eben anfühlen. Was LETO aus düsteren Tiefen ausgraben, wird nicht in textlichen Exkursen verhüllt. So fühlt sich auch der Titel nicht mehr pathetisch an, sondern folgerichtig. Die Songs wirken nicht aufgesetzt, sondern treffen den Punkt. Musikalisch hingegen erlauben sich LETO die Verzierung, die sie bei den Texten einsparen. „Leben und tot“ zeugt von viel Liebe zum Detail, was den Songs sehr gut bekommt. Das Ergebnis ist ein ergreifendes und spannendes Album.
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