Drei Jahre nach "Home From Home" und ihrem wohl endgültigen Durchbruch, melden sich MILLENCOLIN mit ihrem sechsten Album "Kingwood" zurück. Gitarrist Matthias Färm hat die meisten Songs auf dem Album, das einen deutlichen Schritt zurück (im positiven Sinne) zu traditionellen, schnellen und weniger rocklastigen MILLENCOLIN-Songs markiert, geschrieben und mit "Kingwood" legt die Band eines ihrer besten Alben bis dato vor.
"Home From Home" mangelte es aufgrund der teils sehr rockigen Songs etwas an Durchschlagkraft, nichtsdestotrotz hatte das Album einige gute, energische Momente. Auf "Kingwood" nehmen MILLENCOLIN diese energischen Momente und vereinen sie mit dem für sie typischen, schnellen, melodischen Sound.
Was dabei herauskommt sind tolle Songs wie "Birdie", "Mooseman's jukebox", "Biftek supernova" oder der Opener "Farewell my hell". Was MILLENCOLIN hierbei ausgesprochen gut gelungen ist, ist die Produktion.
Denn einerseits ist der Sound massiv genug, um den rockigen Elementen der Songs Druck zu verleihen und andererseits ist die Produktion nicht zu dick und nicht zu ausgefeilt, so dass die Songs durchaus einen gesunden Anteil an rauem Sound haben.
Die Schweden haben es ebenfalls nicht verlernt, tolle Melodien zu schreiben. Allen voran sind es die Refrains, die sich einbrennen. Hier und da streuen die beiden Gitarristen Erik Ohlsson und Matthias Färm äußerst eingängige Soli ein und der Druck von Frederik Larzons Schlagzeugspiel treibt die zwölf Songs gelungen voran.
Der Gesang von Nikola Sarcevic klingt auf "Kingwood" nicht so dünn wie auf ein, zwei vorangegangenen Releases. Im Allgemeinen haben MILLENCOLIN sehr viel für ihre Gesangsparts getan. Auf "Kingwood" findet man mehr mehrstimmige Strophenteile und Refrains als bei früheren MILLENCOLIN-Stücken, was einem Song wie "Shut you out" sehr gut steht.
"Kingwood" wirkt wie ein homogenes, durchdachtes Gesamtwerk, das mit durchweg sehr guten Songs überzeugt. MILLENCOLIN haben ihre Entwicklung hin zu sehr rockigen Songs, die "Home From Home" widerspiegelt, gebremst, sich wieder auf melodischen Punkrock besonnen und dabei rockige Elemente nicht außen vor gelassen.
"Kingwood" wird somit zu einem kurzweiligen Hörvergnügen, das vor tollen Ohrwürmern nur so strotzt und durch eine nette 50-minütige Dokumentation über die Aufnahmen abgerundet wird. Anno 2005 gefallen mir MILLENCOLIN so gut wie lange nicht mehr, ein klasse Album! (34:11) (09/10)
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