THE REVEREND HORTON HEAT dürfte eine der letzten Musiker-Ikonen sein, die SupPop in den 90ern hervorbringen konnte. Was bietet sich also mehr an, als die wechselhafte Karriere des exzentrischen Rock´n´Roll-Predigers nach 5 Platten mit einer „Best of“-Compilation mit dem Titel „Holy Roller“ (SubPop/Warner) mit insgesamt 24 Songs zu krönen.
Dabei entfaltet sich eine erstaunliche musikalische Bandbreite irgendwo zwischen dreckigen Surfsounds, unterproduziertem, ruppigem Rockabilly, Blues, Punk und fettem Schweinerock. Ich hatte den Reverend aka Jim Keith bisher nie über die komplette Plattenlänge wahrgenommen, aber diese hervorragende Compilation macht Lust, sich dessen Backkatalog mal komplett zuzulegen.
Derweil ist „Holy Roller“ das perfekte Gegenmittel für depressive Anflüge an einem verregneten Sommertag oder eine perfekte Bereicherung für öde Partys. Stellt diesen Mann auf die Kanzel und es gäbe einen wirklichen Grund in die Kirche zu gehen, denn es gibt wohl kaum jemanden der momentan überzeugender das Evangelium nach Buddy; Jerry Lee und Elvis predigen könnte.
Ganz zuschweigen von seiner grandiosen Version von Johnny Cashs „Folsom Prison Blues“.
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