POKES

High Hopes

Not Irish, not traditional, just poking the fire. So der Bandclaim, so auch die Realität. Image, Selbstbewusstsein und die Aufmachung des dritten Albums, welches im edlen, tiefblauen Digipak daherkommt, ergeben in der Summe ein klares Bild: „Berlins Nr.

1 Folk-Punkband“. Für Spree-City kann dieses Versprechen zweifelsohne eingehalten werden, darüber hinaus sieht die bekannte Konkurrenzsituation bekanntermaßen anders aus. Acts wie MR. IRISH BASTARD, FIDDLER’S GREEN oder ACROSS THE BORDER sind einfach charakterstärker, während die Berliner sehr vorhersehbar sind und irgendwie zwischen den, zumal bewährten, Stühlen sitzen.

Dabei haben sie mit dem Akkordeon-Doppel doch ein anständiges Alleinstellungsmerkmal. Das entscheidende Quentchen zum Pub-Hit fehlt den zwölf englischsprachigen Stücken und dem deutschen „Bonustrack“ „Ich werde verfolgt“ schlicht und mehrheitlich.

„The pokes“ bildet da die schwungvolle Ausnahme. In feuchtfröhliche Zeilen wie „What I want are some songs for a very long night ... I want a break, a drink, a hug and a joke“ stimmt man spontan mit ein und schon ist es da, das große „Poking-Gefühl“.

Hätten sie doch lieber diese Schunkelnummer, anstatt des eher peinlichen Zwergenlied-Verschnitts „High hopes“ als Einstieg gewählt. Flott, punkig und dezent politisch bleibt „Not yours – not mine“ positiv im Ohr.

Ebenso der Offbeat-Folk von „Make me feel“. Der Sound ist insgesamt doch sehr austauschbar und die Songs wirken – bis auf die genannten! – leider etwas uninspiriert. Die eigenen „hohen Erwartungen“ können nicht erfüllt werden und „rote Rosen“ bekommen andere.