Drei Jahre haben sich JIMMY EAT WORLD seit "Bleed American" Zeit gelassen - drei Jahre, in denen es ziemlich ruhig war um die Band, die Ende der Neunziger mal sowas wie das Flagschiff der boomenden US-Emorock-Szene darstellte.
Jetzt ist "Futures" raus, das mit Emo hat sich erledigt, und geblieben sind J.E.W., die ihren Weg gemacht haben, konsequent raus aus dem Underground und weiter auf dem Weg ins Vorstadtamerika.
"Futures", das ist ein nahezu perfektes Rock/Pop-Album, auf dem alles richtig gemacht wurde und das doch so glatt und austauschbar wirkt wie die Shopping-Malls, die in den USA sowas wie Urbanität simulieren sollen.
Klischees? Nicht mehr als die Songs auf dieser Platte. Perfekte Pop-Songs, wunderbar harmonisch und scheinbar von Herzen kommend, aber ist die Platte vorbei, bleibt ein fahler Nachgeschmack: Die Emotionen waren wohl doch nur simuliert.
Vergleiche ich "Futures" mal freihändig mit JETS TO BRAZIL oder MARITIME, so haben die Platten dieser beiden Bands Persönlichkeit, leben, haben Ecken und Kanten, doch all das sucht man hier vergebens.
Aber ich denke, wer heute 18 ist und J.E.W. via Radio und MTV um die Ohren geblasen bekommt, der sieht das alles ganz anders. Ich schätze, ich gehöre einfach nicht mehr zur Zielgruppe. (55:07) (04/10)
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