FALL

The Real New Fall LP (formerly

Das sind die Titel, aus denen sich wunderbare Verwirrungen ergeben ... Nein, kein wiederaufgelegtes, sondern ein neues Album, und ich bin ja immer wieder verblüfft, was für eine Kreativmaschine Mark E.

Smith auch nach über 25 Jahren noch ist. Und bemerkenswert ist auch, wie Smith es geschafft hat, seine Band über die Jahre frisch und attraktiv zu halten, zu verhindern, zu einer der Dinosaurier-Bands des "Holidays In The Sun"-Festivals zu werden, wo fettgewordene alte Männer für dicke Gagen die Hits ihrer Jugend spielen ...

THE FALL dagegen sind keine Band fürs Oldie-Festival, das war mir letztes Jahr, als ich sie nach langer Zeit mal wieder gesehen hatte, klar geworden: eine ungeheuer dynamische, kraftvolle und laute Show war das, wohingegen das seltsam betitelte neue Werk auch ruhigen, weitgehend akustischen Klängen Raum bietet (etwa "Janet, Johnny + James").

Was nicht heißen soll, dass Smith & Co. nicht auch giftig werden können - singt er im Refrain des punkigen "Contraflow" tatsächlich "I hate the countryside so much!"? Hm, Texte sind nicht enthalten im Booklet.

Richtig begeisternd ist auf jeden Fall auch hier wieder der ganz spezielle FALL-Groove, diese Mischung aus Smiths oft verzerrtem (Sprech-)Gesang, einem mitreißenden Beat, dezenten Orgel- und Keyboardklängen, wühlendem Bass und bissigen Gitarren - ich jedenfalls kann mich daran nicht satthören, seit ich, es war wohl 1986, bei "Mr.

Pharmacist" Blut geleckt habe. Ein wirklich vorzügliches Album, das den Eindruck einer Band vermittelt, die frischer und innovativer ist als viele jüngere. (8)