„Always different, always same.“ Auf diese knappe Formel brachte John Peel einst die Kerncharakteristik des musikalischen Schaffens des ewigen Eigenbrötlers Mark E. Smith, der seinerseits über seinen Output die Headline „Life should be full of strangeness, like a rich painting.“ setzte. 1978 gründete Smith die Band in Manchester, fremdelte mit Punk und entkam diesem doch nicht – THE FALL waren schon Post-Punk, da war Punk noch gar nicht vorbei. Bis zu seinem Tod 2018 im Alter von sechzig Jahren hatte Smith, der selbst immer „nur“ sang und kein Instrument spielte, mit unzähligen Musiker:innen unzählige Platten aufgenommen, war zum Schluss so was wie ein Elder Statesmen des britischen Popkulturbetriebs geworden – in Deutschland fiele mir für dieses Rolle nur Peter Hein ein. In seinen ausführlichen und sehr lesenswerten Linernotes fasst Ralph Waldo Emerson das Schaffen von Smith sehr eindrücklich zusammen, und parallel zum Studium dieser Zeilen läuft diese Triple-LP-Compilation, die das erste Jahrzehnt (1978-1988) von THE FALL nachzeichnet – nicht anhand der A-Seiten und Hits, sondern ist etwas eklektischer. 2003 war diese Compilation im CD-Format erschienen, jetzt wurde sie als Triple-Vinyl im Doppel-LP-Klappcover neu aufgelegt und taugt bestens als Erstkontakt im physischen Format, denn die große Frage bei THE FALL für Spätgeborene ist, wo anfangen. Ich staune einmal mehr, wie eingängig ich THE FALL finde, obwohl die Musik hier alles andere als eingängig ist in ihrer bisweilen atonalen Frickeligkeit und schrägen Rhythmik, zu der Smith seine Instrumentalsektion anleitete.
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