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D.O.A.

A Right Of Passage

„... available for the first time ever on disc!“ steht auf der Blu-ray-Hülle, doch so ganz stimmt dast nicht: Lech Kowalskis Filmdebüt aus dem Jahr 1980 erschien 2003 in Japan auf DVD, dürfte in den USA und Europa aber seinerzeit kaum erhältlich gewesen sein.

Und das war schade, ist der Film, dessen Titel vermeintlich auf die kanadische Punkband D.O.A. verweist, doch ein essentielles Zeugnis der frühen Punkszene in den USA wie in U.K. Kowalski, der später noch weitere Punk-Dokus drehte (Johnny Thunders, Dee Dee Ramone), begleitete 1978 mit seiner 16-mm-Kamera die SEX PISTOLS auf deren unseliger USA-Tour, die mit der Auflösung der Band endete.

Zentrale Szenen des ohne wirkliche Handlung und ohne Erzählstimme auskommenden Dokumentarfilms sind diverse Konzertszenen der Pistols in herausragender Ton- und Bildqualität sowie mit Text-Untertitelungen, die dann mit Meinungen „normaler“ Bürger gegengeschnitten werden, oder mit trostlosen Szenen aus englischen Städten.

Da wird einem erneut bewusst, wie unglaublich groß das Provokationspotential von Punk und Pistols damals war, wie sehr beide die bürgerliche Gesellschaft aufschreckten – alles in Frage stellen, ohne Alternativen zu nennen, Anarchisten und Antichristen! Krass die Aussagen des Londoner Stadtverwaltungsbeamten dazu, wie man diese Punks kleinkriegen werde.

Und dann immer wieder SEX PISTOLS auf ihre Selbstdemontagetour durch die USA, Szenen aus Shows von THE RICH KIDS, SHAM 69, GENERATION X, SHAM 69 und DEAD BOYS – sowie das verstörende Hotelbett-Interview mit Sid Vicious und Nancy Spungen, beide voll auf Drogen und unfassbar kaputt.

Ein gleichermaßen motivierender wie bedrückender Film über die Ursprünge unserer Szene, essentiell und sehenswert.