FUCKED UP

David Comes To Life

Das OFF!-Album: 16 Songs in 18 Minuten. Das neue FUCKED UP-Album, ihr drittes reguläres: 18 Songs in 78 Minuten. Ein Grund, sich sofort mit Grausen abzuwenden, zudem ja noch eine „Rock-Oper“ angekündigt wurde? Mitnichten.

Live schaffen es FUCKED UP bekanntlich, ein ähnlich intensives Feuerwerk abzubrennen wie OFF!, doch während für Keith Morris und Band ein Song nach einer Minute wieder vorbei ist, breiten die Kanadier um Damian Abraham ihre gerne mal auf fünf Minuten aus, das war auch schon bei „The Chemistry Of Common Life“ so.

So gesehen ist auch bei der Rock-Oper „David Comes To Life“ alles wie gehabt, es gibt keinen Musical-Gesang, es ist vielmehr ein inhaltlicher roter Faden, der sich durch die Stücke zieht, die Texte erzählen die Geschichte des englischen Fabrikarbeiters David um 1980 herum, überambitionierten Müll wie das GREEN DAY-Musical muss der geneigte FU-Fan also nicht fürchten.

Musikalisch ist die Formation aus Toronto sowieso die Bank, die sie immer schon war, mit Höhepunkten wie „The other shoe“ oder „Remember my name“, unglaublich dichten, komplexen, mitreißenden Songs, die mich immer wieder ROCKET FROM THE CRYPTs famoses „Circa: Now!“-Album erinnern (remember „Ditch digger“?).

Angesichts unzähliger Singles und 12“s mag man glauben, Alben seien im FU-Kosmos ein Release unter vielen, doch „David Comes To Life“ macht klar, dass sie hier zur Positionsbestimmung dienen, als Ausgangspunkt für all die kleinen Ausflüge, und so ist auch der neue Longplayer die Essenz von FUCKED UP.

Meisterlich.