Wären die US-Amerikaner nicht so unglaublich scheinprüde, wären FUCKED UP wahrscheinlich längst viel bekannter und größer. So ist es den großen Medien nicht möglich, den Bandnamen ausgeschrieben wiederzugeben, ja jede öffentliche Nennung ist kritisch – F***** UP oder so muss dann reichen.
Der Band ist es egal, und sowieso finde ich es verblüffend, warum sich gewisse Mainstream-Medien, auch in Deutschland, denen Hardcore und Artverwandtes sonst am Arsch vorbei geht, immer glauben, mit der Berichterstattung über FUCKED UP „Coolnesspunkte“ sammeln zu können.
Vielleicht liegt das auch daran, dass die Kanadier mit Damien Abraham einen im Hauptberuf selbst im Mediengeschäft tätigen Frontmann haben, der einfach immer ein paar smarte Sätze parat hat.
2014 wird das nicht anders sein, und mit Sicherheit kommt auch die Frage, warum es die Band eigentlich noch/wieder gibt, hatte Damien doch nach dem letzten Album „David Comes To Life“ (2011) verkündet, das sei es erstmal gewesen mit der Band, von wegen Familie und Kinder und Job und so.
Drei Jahre und ein paar 7“s und 12“s später, und damit im F.U.-üblichen Albenrhythmus, ist davon keine Rede mehr, und das ist gut so. „Glass Boys“ begeistert so unmittelbar wie alle anderen FUCKED UP-Releases auch.
Es ist dieser dicke, wuchtige, komplexe Sound, der immer eine Spur Bombast-Rock in sich vereint, der warm und mächtig ist, der mich in Einheit mit Damien Abrahams wütend-gröligem Gesang immer wieder für die Band einnimmt.
FUCKED UP haben ihren Trademark-Sound, den sie auch auf dem erst vierten offiziellen Album in Perfektion pflegen. Das ist der Stoff, aus dem Lieblingsband gemacht sind: sympathische Menschen spielen grandiose Konzert und sagen kluge Dinge und machen fantastische Platten.
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