Manch einer dürfte CORROSION OF CONFORMITY schon längst abgeschrieben haben. Fünf Jahre sind vergangen seit dem letzten Studioalbum "America's Volume Dealer". Und nun werfen sie der Welt einen derart unverdaulichen Hassbatzen vor die Füße, dass einige Fans sich wohl wünschen werden, C.O.C.
wären für immer in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Dabei fängt "In The Arms Of God" recht verhalten an, mit einem ruhigen waschechten Bluesintro, doch spätestens beim Einsetzen der übermächtigen Bassdrum und einem atonalen BLACK SABBATH-Riff dürfte jedem schnell klar werden, dass die fast schon poppigen Zeiten seliger Sony-Jahre ein für allemal der Vergangenheit angehören.
Und das obwohl eigentlich fast alle Mann jener Tage wieder an Bord sind. Eine Rückbesinnung auf die Hardcoreanfänge gibt es allerdings nicht. Dafür aber jede Menge hässliche Dampfwalzenriffs, endlose Jam-Einlagen und einen neuen Drummer, der gerne mal einen Halbtakt daneben liegt, um dann umso eindrucksvoller wieder in den Song hineinzufinden.
Am deutlichsten wird das beim abgefahrenen "Paranoid opioid", das in einigen Fan-Foren zurecht als "St. Anger"-Bastard gefeiert, bzw. kritisiert wird. Auch sonst sind die Referenzen zu den C.O.C.-Kumpels METALLICA nicht von der Hand zu weisen.
Aber natürlich gibt es auch jede Menge SABBATH-, LED ZEPPELIN-, THIN LIZZY- und LYNYRD SKYNYRD-Zitate, alles in ultrakaputt versteht sich. Aber zu richtiger Höchstform laufen C.O.C. erst bei "Never turns to more" und "So much left behind" auf, die an - man höre und staune - SOUNDGARDEN erinnern, als jene gerade mit "Superunknown" durch die Decke schossen.
Bei dem eher durchschnittlichen "Infinite war" darf sogar mal wieder Mike Dean ans Mikro, ansonsten zeichnet weiterhin Pepper Keenan für die Vocals verantwortlich. Leider ist auch viel Leerlauf auf dem Album.
Kaum einer der dreizehn Songs ist kürzer als fünf Minuten. Ein bisschen mehr Struktur und Reduktion aufs Wesentliche hätte bestimmt nicht geschadet. Ohne Engelsgeduld geht bei "In The Arms Of God" jedenfalls gar nichts.
Aber wenigstens versöhnt das Quartett aus North Carolina durch den fantastischen Titeltrack und setzt damit einen mehr als würdigen Schlusspunkt. (64:45) (06/10)
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