Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, sind die beiden Vorgängeralben der DISTILLERS einfach besser. Sofern man rotzigen und zum größten Teil schnellen Punkrock mit Frauengesang mag. Im Gegensatz zu "s/t" und "Sing, Sing Death House" kommt "Coral Fang" um einiges gemäßigter rüber.
Mit anderen Worten: Das Gaspedal hätte ruhig mal durchgetreten werden können. Denn bis auf den letzten Song "Deathsex" oder "Die On A Rope", liegt der Schwerpunkt bei Harmonien und Melodien, einfach langsameren Stücken.
Das heißt aber nicht, dass die DISTILLERS nach dem Weggang aller Mitglieder -bis auf Frontfrau Brody natürlich- einen poppigeren Weg einschlagen. Obwohl ich beim ersten Hören zwar ein wenig enttäuscht war, muss ich zugeben, dass "Coral Fang" auch mit mehr Harmonien gut gefällt.
Das schon vorher erwähnte "Die On A Rope" oder aber auch "Hall Of Mirrors" bestechen nämlich vor allem durch die einfache Struktur. Solider Punkrock ist halt doch am überzeugendsten. Jedoch gibt es neben der Schnelligkeit an der es "Coral Fang" mangelt, ein weiteres kleines Manko: Aushängeschild und neuerdings nicht mehr Mrs.
Brody Armstrong sondern wieder Miss Brody Dalle scheint mehr Wert auf Gesang zu legen. Resultat: Ihre unverkennbare Rotzstimme ist nicht mehr ganz so rotzig bzw. nicht mehr so oft. Meiner Meinung nach schade, aber singen kann Miss Dalle eigentlich auch ganz gut, und nach einem vollen Aschenbecher wird sie sich wohl auch ewig anhören.
Bin mal gespannt wie es mit den DISTILLERS weitergeht. (44:52) (7)
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