PRIMA DONNA

Bless This Mess

„Bitte nicht schon wieder so eine gecastete Posterboy-Group, die mir mit zuckersüßem Kaugummipunk die Gehörgänge verklebt“, dachte ich, als ich das (wirklich ganz schön schlimme) Cover von PRIMA DONNAs „Bless This Mess“ sah.

Fünf Bubis in Samtjackett und Leder und ein Frontmann, der Roy Black alle Ehre macht. Gekrönt wird das Ganze von einem Aufkleber, auf dem Billy Joe „Ich mache jetzt auf Andrew Lloyd Webber“ Armstrong seine Begeisterung für die Bürschchen kundtut.

Und auf den bin ich spätestens seit dem Zeitpunkt, als er aus „American Idiot“ ein verschissenes Broadway-Musical machte, nicht mehr gut zu sprechen. Was mich da wohl erwartet? America’s next Superpunk? Das Phantom der Oper goes Rock? Ach, ich will hier gar nicht lange schimpfen und unken.

So übel sind die jungen Herren nun auch nicht. Nix Kaugummi, nix Operettenhelden, hier handelt es sich um ordentlichen Glamrock mit Gassenhauerpotenzial. Hätte sich Marc Bolan nicht irgendwann in den Siebzigern mit seiner Karre um einen Baum gewickelt, würden sich T.REX 2012 wahrscheinlich so ähnlich anhören.

Sagt nicht nur Mr. Armstrong, sondern auch meine Mutter. Und die hat wirklich Ahnung von Musik.