SONNY VINCENT

Bizarro Hymns

Er ist so was wie ein lebendes Fossil: Sonny Vincent, der einzige Überlebende des NYC-Punkrocks der späten Siebziger, der bis heute zu 100% seinem damals eingeschlagenen Weg treu geblieben ist und dessen 2010 aufgenommene Songs auch von jeder anderen seiner Platten aus den letzten 35 Jahren stammen könnten.

Übelmeinende könnten das als mangelnde Bereitschaft oder Fähigkeit zu musikalischer Weiterentwicklung deuten, ich hingegen bewundere Menschen, die über so lange Zeit sich selbst treu bleiben.

Positiv ausgewirkt hat sich auf Sonnys Werk sicher die Tatsache, dass er zwar in Sachen Songwriting und Produktion die Richtung vorgibt, aber sich ständig mit neuen, anderen Musiker umgibt – die Länge der Liste seiner teils illustren Gäste ist Legende, „die“ Sonny Vincent-Band gibt es nicht.

Hier tauchen unter anderem Scott Asheton (...) und Cécile Musy (CURLEE WURLEE) als Gäste auf, und ansonsten sind die 15 Nummern die authentischste Interpretation der historischen Vorgaben von STOOGES, HEARTBREAKERS und natürlich TESTORS.

Retro ist hier gar nichts, das würde ja eine erneute Zuwendung an alte Klänge implizieren – Sonny hat einfach nie aufgehört, solchen Punkrock zu spielen. Konsequent sein und Altersstarrsinn sind zwei Seiten der gleichen Medaille.