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BELLRAYS

Punk Funk Rock Soul Vol. 2

Ich glaube, das ist Nostalgie. Wenn der Urlaub von vor zehn, zwanzig Jahren wie der beste aller Zeiten in Erinnerung ist. Wenn die BELLRAYS-Konzerte Ende der Neunziger wie ein Erweckungserlebnis in Rock’n’Roll ins Gehirn gebrannt sind.

Kommt man dann später an den Urlaubsort von damals zurück, ist da zu viel Beton und Tristesse und man fragt sich, ob das damals wirklich anders war. Und höre ich heute ein neues Album der Soul-Punks THE BELLRAYS, frage ich mich, wo der Schmiss, der Krach, der Dreck geblieben sind, all das, was ich an der Band um Sängerin Lisa Kekaula und ihren Gatten Bob Vennum immer geschätzt habe.

Ich glaube, ja ich weiß, die sind verschwunden (und das schrieb ich schon mal), als Tony Fate vor vielen Jahren ging. Er war das brachiale MC5-Element in und an der Band, und seitdem ... sind THE BELLRAYS zwar immer noch gut, aber auch ein gutes Stück gewöhnlicher, zahmer.

Klar, auf diesem kaum beackerten Feld sind sie immer noch beachtlich, aber auch beim neuen Album hätte ich gerne mehr Gefahr, Fuzz, Distortion gehört – und da konnte auch Jim Diamond hinter dem Mischpult offenkundig nicht helfen.

Und vielleicht, ja wahrscheinlich, ist die Band mit dieser altersmilderen Variante ihrer selbst zufrieden. Die Songs haben immer noch Groove, Lisa bleibt eine Ausnahmesängerin, aber ... so schön wie damals wird es nicht mehr werden.