Patton, Denison und Stanier tun es wieder. Ohne Kevin Rutmanis diesmal, der ist raus, die Band schweigt sich über die Gründe aus. Doch was heißt Band: Pattons Rolle ist wie gehabt die des "Stimmgebers", kreatives Zentrum von TOMAHAWK ist weiterhin Duane Denison (einst bei JESUS LIZARD), und diesmal ging es um ein Thema, das dem Namen des Projektes gerecht wird.
Während einer Tour mit Hank Williams III fand sich Denison mehrfach in Indianer-Reservaten wieder, begann sich genauer mit deren Kultur und dem Umgang der US-Gesellschaft mit selbiger zu beschäftigen, und so entstand das thematische Gerüst dieses Albums, in dem sich allenthalben musikalische Reverenzen an indianische Gesänge, Tänze und Rhythmen finden.
Nach intensivem Noiserock TOMAHAWK jetzt also auf Eso-Folk-Pfaden? Mitnichten. TOMAHAWK sind immer noch ein schwer verdaulicher Brocken, sind wie ein neuer David Lynch-Film, nur dass im Gegensatz zu "Inland Empire" bei "Anonymous" dem kreativen Kopf nicht die Pferde durchgegangen sind.
Die Songs pendeln immer wieder zwischen harschen Rockparts und atmosphärischen Passagen ("Sun dance"), teilweise kehrt Patton sogar zu einer Gesangsweise zurück, wie man sie früher von FAITH NO MORE kannte ("Omaha dance"), und letztlich ist man gut beraten, sich auf dieses oft orchestral anmutende Werk einfach nur einzulassen und zu genießen - wer beim düsteren "Totem" keine Gänsehaut bekommt, ist selber schuld.
Mit Sicherheit eine der anspruchsvollsten und unkitschigsten Annäherungen an ein bedrückendes Thema. (43:32) (9)
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