LOIKAEMIE

20 Jahre. Das Fest. Der Abschied. Die Geschichte

Als ich Sänger und Gitarrist Thomas im Spätsommer 2013 für das Ox interviewte, war die Luft bei dieser Band schon ziemlich raus. Ein neues Album sei „praktisch eher nicht“ im Werden. So gaben die Plauener, die inzwischen bundesweit verteilt leben, am 29.12.2004, also nur etwa ein Jahr später, im Leipziger Conne Island ihr Abschiedskonzert, das nun in zweierlei Varianten vorliegt: als Doppel-CD mit DVD (inklusive Band-Dokumentation) oder als Dreifach-180-Gramm-Vinyl mit DVD und Gig-Poster.

Bei den 39 Songs dieses Albums sind sich LOIKAEMIE völlig treu, kräftiger Oi! mit deutlichen Texten. So bleiben längere Ansagen fast gänzlich aus, klar, die Texte sind Statement genug. Nach etwa einer halben Stunde des ziemlich guten Auftritts werden dann mit „Trinkfestigkeit“ und „Unsere Szene“ auch Songs in anderem Tempo gespielt, was wohltuend ist, wie auch „Good old rich kid bashing day“.

Mit ihrem Programm geht es quer durch die vier Alben, das Ganze in hervorragender Bild- und Tonqualität. LOIKAEMIE haben Geschichte geschrieben, mit ihren Songs, ihrem Engagement und ihrer grundsätzlichen Haltung.

Das gibt auch die Doku auf der DVD wieder, deren heiterster Moment die Aussage von Thomas beim Bierchen ist, dass sie anfangs ja eine Heavy-Metal-Band hatten, mit Schriftzug und eigenen T-Shirts – nur ohne Songs.

Der erschreckendste ist, als er er an frühere Fanzines erinnert, in denen neben der farbigen Ska-Legende Laurel Aitken auch SKREWDRIVER vertreten waren ... In diesem Sinne, gehen Dank und Respekt an diese vier Männer.

Und es gilt auf immer und ewig: Good night, white pride!