Mit ihrem neuen Album „The Cycles Of Trying To Cope“ meldet sich die amerikanische Metalcore-Band LIKE MOTHS TO FLAMES zurück. Darauf geht es nicht nur musikalisch heavy zu, sondern auch textlich. Im Interview erklärt Gitarrist Zach, was hinter dem Titel steckt und worauf sich Fans dieses Jahr noch freuen können.
Es ist drei Jahre her, dass euer letztes Album erschienen ist. Was hat sich seitdem getan?
Wir hatten „No Eternity In Gold“, unser vorletztes Album, nur wenige Monate vor der Pandemie aufgenommen und es inmitten der Corona-Zeit veröffentlicht. Das bedeutete leider, dass es uns nicht wirklich möglich war, damit auf Tour zu gehen und dem Album den zusätzlichen Schub zu geben, wie wir es normalerweise während eines Release-Zyklus tun. Wir hatten viel freie Zeit und daher jede Menge Songs geschrieben, so dass wir „Pure Like Porcelain“ aufnehmen und rausbringen konnten. Sobald die Dinge ein wenig „normaler“ wurden, waren wir mit Touren beschäftigt, veröffentlichten ein paar Singles und schrieben und nahmen „The Cycles Of Trying To Cope“ auf.
Der „Industriestandard“ für den Abstand zwischen zwei Alben beträgt gewöhnlich zwei Jahre – warum habt ihr euch entschieden, eine etwas längere Pause zwischen den Alben einzulegen?
Ich denke, heutzutage ist der „Zwei-Jahres-Industriestandard“ etwas, das für Bands nicht mehr unbedingt notwendig ist, besonders seit der steigenden Popularität von Singles und EPs. Dieser längere Zyklus zeigt sich auch zwischen unserem 2017er Album „Dark Divine“ und „No Eternity In Gold“ von 2020. Ich glaube, dass es für uns als Band entscheidend war, mit Ideen zu spielen und unseren Sound zwischen den Alben mit EPs und Singles zu erweitern. So konnten wir einige neue Dinge ausprobieren und sehen, was funktioniert und was wir mögen, bevor wir einem neuen Sound ein ganzes Album widmen.
Das aktuelle Album klingt insgesamt ziemlich heavy. Aber auch die Themen, die ihr darauf ansprecht, sind heavy. Kannst du mir ein wenig über den Schreibprozess erzählen?
Der Schreibprozess beginnt üblicherweise schon Jahre, bevor das Album reif zur Veröffentlichung ist. Dadurch ist zu dem Zeitpunkt, an dem wir uns entscheiden, ein neues Album zu machen, bereits ein gewisses Grundgerüst vorhanden. Normalerweise habe ich dann eine Fülle von Songs zur Auswahl, von denen einige ganz sicher zu unserer Vorstellung passen. Anschließend versuchen wir herauszufinden, was wir klanglich vermissen, und schreiben ein paar weitere Stücke. Wenn wir dann schließlich ins Studio gehen, verdichten wir die Songs, die wir für die Platte verwenden wollen, arbeiten sie weiter aus und beginnen mit den Aufnahmen.
Ihr habt auch ein interessantes Musikvideo zu „Paradigm trigger“ gedreht, das die Dunkelheit des Tracks sehr gut einfängt. Es enthält meiner Meinung nach auch Anklänge an diese klassischen Metalcore-Clips der Zehner Jahre. Wie seid ihr auf die Idee für das Video gekommen?
Die Idee kam ziemlich einfach zustande und es schien, als stünde das ganze Team bei der Herangehensweise an das Video auf derselben Seite. Chris und ich entwickelten ein Konzept für die visuelle Gestaltung und begannen mit der Arbeit an einem Moodboard, das wir unserem Regisseur vorlegten. Wir haben mit Chris Klumpp zusammengearbeitet, der schon viele tolle Videos für Bands und andere Kunden produziert hat. Also konnten wir sicher sein, dass wir in guten Händen sind.
Im Grunde genommen passen die Themen der Songs alle gut zum Titel, „The Cycles Of Trying To Cope“. Kann man das Album als eine Art Reise betrachten, auf der der Hörer verschiedene Emotionen und die entsprechenden Bewältigungsmechanismen miterlebt?
Ich denke, man kann es mehr als eine „Hörerfahrung“ betrachten als unsere vorherigen Platten. Wir hatten nie die Absicht, dass das Ganze ein Konzeptalbum wird, aber ich denke, mit der Hilfe des Labels, das jede Single als eine Zyklusphase vorstellt, gelingt es wirklich, eine besondere Stimmung zu erzeugen, die auf die Veröffentlichung des jeweiligen Songs hinführt. Die Bilder und Snippets lassen den Hörer schon erahnen, was ihn erwartet, bevor er überhaupt einen Ton gehört hat.
Letztendlich ist das Album thematisch ziemlich düster. Steckt für dich noch Hoffnung in den Songs?
Ich würde sagen, dass man in den Liedern immer noch ein Stück Hoffnung finden kann, auch wenn es einen dunklen Unterton gibt. Manchmal muss man das Gute mit dem Schlechten nehmen, und dabei es geht um die richtige Balance im Umgang mit diesen beiden Gegensätzen im Leben. Ich denke, der Albumtitel fasst das gut zusammen.
Wenn es herauskommt, werdet ihr mit LANDMVRKS und THE DEVIL WEARS PRADA in Europa auf Tour sein. Können eure Fans auch auf eine Headliner-Tour hoffen?
Wir haben bereits Gespräche mit unserem Team geführt, dass wir gerne eine eigene Headliner-Tour machen würden. Wir hoffen, dass wir das im Frühjahr 2025 hinbekommen können!
Worauf können sich die Fans dieses Jahr noch freuen?
Wir haben ein paar andere tolle Konzerte für später im Jahr geplant, auf deren Ankündigung wir uns schon freuen. Fans, die unser neues Album auf Vinyl vorbestellt haben, werden wir außerdem mit einem geheimen Bonustrack überraschen!
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