1998 gegründet von den beiden Design-Studenten Christof Kather (Drums) und Klaus Nicodem (Gitarre) als kleiner Zeitvertreib, um der Lethargie in Krefeld zu entfliehen, mauserte sich der Ruf dieses Grindpunk-Duos im Underground dank zahlreicher im Internet vertriebener mp3s über die Jahre. Ein halbes Jahrzehnt später wurde aus dem Duo Infernale eine richtige Band und die große Nachfrage nach handfesten Releases und Live-Andachten konnte nun mehr und mehr befriedigt werden. Nach der „Fertigmensch“-EP folgte das Debüt „Hardcore aus der ersten Welt“ ebenfalls auf dem Kuschel-Label Bastardized und markiert wie schon zuvor den eigenwilligen Stil dieser chaotischen Ausnahmekapelle. Christof, auch als freiberuflicher Designer in Sachen Plattencover-Gestaltung unterwegs, stand mir Anfang Dezember Rede und Antwort.
Wenn du gewusst hättest, dass so viele Leute dich nach der Bedeutung des Bandnamens fragen, hättest du dich für einen weniger auffälligeren Namen entschieden?
„Nee. Die Band ist nicht griffig, der Name muss es also auch nicht sein. JAKA sind so abwechslungsreich und überraschend wie das Leben. Ordnung ist ja ein niemals zu befriedigender Menschenwunsch. Wir unternehmen erst gar nicht den Versuch der Ordnung – und fallen dadurch auf.“
Inwieweit würdest du JAKA als eine politische Band bezeichnen? Immerhin bezieht ihr in euren Texten meist klar Stellung gegenüber Medien, Konsum und Plastik.
„Stellung beziehen die Texte nicht. Sie sind eher beschreibend als didaktisch. Wir spielen mit JAKA nur die Welt nach, in der wir leben, und deren Teil wir selbst ja auch sind. Wir wollen niemanden überzeugen oder belehren. Wir sind selber auch Konsumenten der ersten Welt. Und mich stört es nicht, dass wir jetzt plötzlich voll die Kommerzwichser geworden sind. Ist halt so passiert. Ich mach trotzdem weiterhin Texte über Kommerz und Plastik.“
Apropos Kommerzwichser: Euer Merchandise geht immer weg wie warme Semmeln und sogar die Action-News von RTL 2 fanden schon daran Gefallen. Ist eine eigene Modekollektion in Planung?
„Erstmal gibt’s jetzt Kommerzkappen für den Einheitslook, in den Klischeefarben Schwarz, Oliv und Tarn. Buttons sind jetzt auch wieder in, haben wir also auch direkt welche machen lassen. Unser neues T-Shirt wird entgegen der eigenen Ideale schwarz. Wir haben zuletzt viele Deathmetal-Shows gespielt, auf denen nicht besonders viele T-Shirts verkauft wurden, weil sie eben nicht schwarz waren. Und es freut mich ja auch, dass Deathmetaller JAKA inzwischen mögen können – auch wenn manche von ihnen es überhaupt nicht lustig finden, dass JAKA gegen Fußball sind.“
Mit ELEKTROKILL bist du auch noch unterwegs.
„ELEKTROKILL ist eine gemütlichere Freizeitbeschäftigung, manchmal verdiene ich ein paar Euro mit dem Basteln von Internetloops. Richtig am Ball bin ich aber nicht, wenn es um Elektronik geht. Die letzte Platte ist schon Jahre her.“
Ein Markenzeichen von euch sind die deutschen Texte. Wie viel Mangotee muss man intus haben, um auf energiegeladene Kühlschränke und Pelzmäntel zu kommen?
„Eine ganze Menge. Aber nicht nur Mangotee, auch Fußgängerzonenbesuche und Fernsehen in Maßen sind gut.“
Ihr habt ein Cover-Album in Arbeit, welches alles andere als den üblichen SLAYER-Cover-Backkatalog bedient.
„Wir haben jetzt neulich die Stücke festgelegt, die da drauf sollen. Sieben Stück an der Zahl. Die Tracks verrate ich hier natürlich noch nicht. Entscheidend für die Auswahl der Songs waren auch sehr deren Texte. Metal ist da eigentlich gar nicht bei, wir werden aber alles schön JAKA-ieren. Ihr dürft auf jeden Fall alle sehr gespannt sein.“
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