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JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE

BBBBGBBBV

„Blaskapelle Bürgermeister Bratwurst Bier Geschenkekorb Bibelstelle Bumskabine Bienensterben Völkermord“ (kurz „BBBBGBBBV“) – was für ein Titel. Bei JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE bleibt alles beim Alten. Gemeint ist die kreative Stoßrichtung: Alles ist erlaubt, nichts ausgeschlossen. Befindlichkeiten, Konventionen oder Tabus existieren nicht. Auch wenn gemeinhin von Grindcore die Rede ist, trifft es ergebnisoffenes Weirdo-Happening viel besser. JAKA machen sich einen Spaß daraus, die eigene Unberechenbarkeit auf die Spitze zu treiben und Hörern vor den Kopf zu stoßen. Kritische, ernste Anliegen zu transportieren, gelingt ihnen dabei auch noch. Natürlich. Irgendwie. In Person von Anselm Joel Brümmer-Aschenbeck (auch SHOCKGNOSIS und BY A STORM) ist ein neuer Frontmann mit von der Partie. Konzeptionell „wird die männliche Diktatur jetzt endgültig niedergefickt“, gibt die Band aus. Das geschieht in Titeln wie „Eaten by Ehrgeiz“, „Sieg der weißen Impotenz“, „Saunaclub Neuschwabenland“, „Praktikum bei Tönnies“, „Poweryoga für Abgehängte“, „Opfermove“ oder „Brazilian butt lift“. „BBBBGBBBV“ ist zu einem guten Teil avantgardistisch aufgesetzt. Interpretationsoffen sowieso. Samples, Beats, Rhythmen und bloße Soundscapes sind mindestens so wichtig und prägend wie die Tracks im herkömmlichen Verständnis und die, ja, Grindcore-Momente der Platte. Das klingt in doppeldeutiger Auslegung zerfahren und fragmentarisch, ergibt am Ende aber eine irgendwie zusammengehörig scheinende Konzept-Studie, die auf den Namen „BBBBGBBBV“ hört. Oder anders: JAKA eben.