Die Rheinländer sind eine Institution der hiesigen Metal-Landschaft. Das Gesamtpaket aus zeitgemäßer Interpretation eines Genres und visueller Moderne ist auch nach knapp zwanzig Jahren noch unheimlich spannend und erfindet sich in regelmäßigen Abständen neu. Wir wollen wissen, was der außergewöhnliche Live-Act in den letzten beiden konzertlosen Jahren so getrieben hat. Gitarrist Bernhard Horn steht uns in gewohnt lockerer Art Rede und Antwort.
Wie geht es euch und was habt ihr in diesen seltsamen letzten Monaten so getrieben?
So lange nicht auf Tour zu sein, und das ganze Team über einen solchen Zeitraum nicht persönlich treffen zu können, war schon eher surreal, aber uns geht es unter diesen Umständen echt ziemlich gut. Auch wenn unsere ganze „Metropolis“-Kampagne genau in die Corona-Zeit fiel, was es stellenweise etwas kompliziert gemacht hatte. Versuch zum Beispiel in dieser Zeit einmal Musikvideos zu drehen, von abgesagten Festivals und verschobenen Tourneen ganz zu schweigen.
Euer aktuelles Album „Metropolis“ ist mittlerweile knapp anderthalb Jahre alt. Wie weit seid ihr schon mit dem Nachfolger?
Wir haben gerade die Neuauflagen unserer lange vergriffenen Platten „Willkommen im Beerdigungscafé“ und „Fauler Zauber Dunkelherz“ auf den Weg gebracht, die jetzt am 19. November komplett remastert als Doppel-CD und auch auf Vinyl erscheinen werden. Das ist ein Projekt, das wir eigentlich schon lange umsetzen wollten, weil sehr viele Fans auch immer wieder nach diesen Veröffentlichungen gefragt haben – irgendwie waren wir aber immer gerade mit etwas anderem beschäftigt und haben das Ganze aufgeschoben. Und dann ist uns mitten in der Pandemie aufgefallen, dass nächstes Jahr, also 2022, tatsächlich unser zwanzigjähriges Bandjubiläum ansteht, also haben wir gedacht, das ist der perfekte Auftakt für das CALLEJON-Super-Jubiläumsjahr.
Gibt es schon einen ungefähren Zeitplan, wann wir neue Musik zu hören bekommen?
Erst einmal kommt steht im November die Retrospektive an und dann wird im Januar und Februar endlich die „Metropolis“-Tour nachgeholt. Ansonsten kann ich noch nicht viel verraten, aber wir haben natürlich nicht auf der faulen Haut herumgelegen, sondern für 2022 ein fulminantes und würdiges Jubiläumsprogramm geplant, also besser jetzt noch schnell eine Lebensversicherung abschließen.
Bei „Metropolis“ habt ihr noch mal eine Schippe Härte draufgepackt und das Album wird allgemein sehr stark abgefeiert. Wie geht ihr nach all den Jahren mit dem Druck um, der aus so einem Erfolg resultiert?
Wir machen uns selbst schon genug Druck durch unseren Anspruch, immer das bestmögliche Album zu machen, sowohl was Songwriting als auch Produktion als auch Artwork und das ganze Kreativuniversum drumherum angeht. Das ist das, worauf wir unmittelbar Einfluss haben, und was uns extrem wichtig ist. Wie erfolgreich ein Album am Ende wird, kann man nur zum Teil beeinflussen, und wir konzentrieren uns auf den Teil, der uns am Herzen liegt, nämlich den kreativen Part.
Im Januar 2022 geht ihr endlich wieder auf Tour. Kannst du beschreiben, wie sich das nach einer Durststrecke von zwei Jahren anfühlt?
Wir sind auf jeden Fall unglaublich heiß darauf, wieder zu touren. Zwei Jahre sind einfach viel zu lange. Es gibt so viele alte und neue Songs, die wir auf die Bühne bringen wollen. Mit unseren Fans zu feiern, ist einfach ein Gefühl, das man mit nichts anderem vergleichen kann. Wir haben alle so lange durchgehalten und wir können es absolut nicht mehr erwarten, dieses Feeling wieder zu erleben.
Wenn ihr euch eine Band aussuchen könntet – aktiv oder inaktiv –, mit der ihr auf eine fiktive Stadiontour gehen würdet, wer wäre das?
Ich bin absolut der Meinung, CALLEJON sollten auf Stadiontour gehen, wer dann mitspielt, dürft ihr euch gerne selbst aussuchen. Hauptsache, Stadion!
Das letzte Wort gehört dir, leg los!
Checkt unsere Retrospektive, die Vinylbox ist natürlich hart limitiert, also sneakt euch schnell die Kartennummer von der Fuze-Firmenkreditkarte, wenn ihr das hier lest. Feiert mit uns auf der „Metropolis“-Tour im Januar und schnallt euch verdammt noch mal an für das räudigste Jubiläumsjahr, seit Friedrich Merz seine erste Million gemacht hat!
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