LIARS

WIXIW

Schon für ihr viertes Album „Liars“ waren die aus LA stammenden LIARS nach Stationen in New York und Berlin nach Los Angeles zurückgekehrt, und dort entstand auch „Sisterworld“ (2010) sowie das beinahe so kryptisch wie die frühen Werke betitelte „WIXIW“ (angeblich „Wish you“ ausgesprochen, ihre Deutschkenntnisse haben sie offensichtlich vergessen ...).

LIARS, die 2012 immer noch aus dem 2000er Gründungstrio Angus Andrew, Aaron Hemphill und Julian Gross bestehen, waren in ihrer musikalischen Ausrichtung schon immer ähnlich nomadenhaft wie in ihrer Standortwahl: wo man ist, ist es gut, bis es langweilig und damit Zeit für einen Wechsel wird.

„Sisterworld“ war schon ein relativ ruhiges, experimentell wirkendes Album gewesen, diese Richtung verfolgen sie mit „WIXIW“ weiter und sind teilweise recht elektronisch („No. 1 against the rush“, „Wixiw“), und wüsste man es nicht besser, könnte man phasenweise meinen, es mit einer britischen Post-Punk/Industrial-Band zu tun zu haben, einem Album auf Factory oder 4AD zu deren Hochzeit – oder auf Mute! Mute-Gründer Daniel Miller selbst war es nämlich, der sich mit Andrew und Hemphill im Studio hinter den Rechnern und Mischpulten verschanzte und dieses freigeistige, diverse Album produzierte, das mit „Brats“ sogar einen Ausflug Richtung Dancefloor unternimmt.

Spannend, was alles geht, wenn der Labelboss einem freie Hand lässt und sogar mitmischt.