ICARUS LINE

Wildlife

ICARUS LINE aus Los Angeles sind einst angetreten als Lärmorgiasten – hemmungs- und zügellos in den Anfangsjahren auf dem Album „Mono“; strukturierter, aber nicht weniger noisy zuletzt auf „Black Lives At The Golden Coast“.

Doch was heißt „zuletzt“? Vier Jahre ist das her, „Wildlife“ hatte sich also nicht gerade angekündigt. Mittlerweile aber lässt die Band ihre Existenzangst und Abgefucktheit nicht mehr im Lärm aus, sondern verpackt sie in Schrulligkeit.

Die bisherigen Referenzen à la BLACK FLAG oder JESUS LIZARD werden zunehmend abgelöst von überraschenden Alternativen. BEEHIVE AND THE BARRACUDAS zum Beispiel: „Wildlife“ ist monoton bis zur Hypnose, spärlich bis zur Mittellosigkeit und rumpelig wie eine Straße mit Kopfsteinpflaster.

Ausflüge in die alten, schwungvolleren Rock’n’Roll-Zeiten – niederträchtig im hinteren Drittel der CD versteckt – wirken dadurch noch ironischer als damals schon. ICARUS LINE sind nun eine andere Band geworden, beinahe eine neue.

Mal sehen, wie sie sich nun schlagen.