Gerade mal etwas ein Jahr ist es her, seit das Debüt von MARITIME erschien, mit dem Davey von Bohlen den Schmerz über das Dahinscheiden von PROMISE RING vergessen machte, und jetzt ist schon der mindestens genauso schöne Nachfolger "We, The Vehicles" raus, dessen Titel ein schönes Wortspiel ist auf die der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung vorausgehende Floskel "We, the people ..." - oder zumindest vermute ich, dass das der Hintergrund ist.
MARITIME sind kompakter geworden auf ihrem zweiten Album, keine opulenten Spielereien mit Bläsern, Streichern und Piano wie auf dem Debüt, stattdessen volle Konzentration auf das Wesentliche der Songs (okay, hier und da piept mal ein Keyboard), und so ist "No one will remember", als wäre auch in der kleinsten Kneipe Platz für ein spontanes Konzert, sofern da zwei Männer mit Gitarre bzw.
Bass Plattz haben, und trommeln kann man ja zur Not auf der Tischplatte. Kein modisches Blendwerk ist hier im Spiel, die Produktion auf das Nötigste reduziert und knochentrocken, und mit einem Track wie "Young alumni" müssen MARITIME sich auch nicht hinter einem alten Meister wie Paul Weller verstecken.
Mein Hit des Albums ist freilich die herrliche Wohlfühlnummer "Tearing up the oxygen" - ich glaube, spätestens ab da werde ich beim nächsten Konzert Mitsummen und Mitwippen. Schade nur, dass der vorab verschickten Version keine Texte beiliegen, denn wenn Davey von Punk-T-Shirts und deutscher Ingenieurskunst singt, dann will man schon genau wissen, was der da trällert.
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