Man rennt die offensten Scheunentore der Welt ein, wenn man mich UNSANE rezensieren lässt. Schließlich ist das Trio eine meiner erklärten Lieblingsbands mit einem MOTÖRHEAD-artigen Verlässlichkeitsgrad, was ihr Oeuvre angeht.
Will heißen: nepalesische Hirtenflöten, A-cappella-Gesänge aus Mali und ähnliche Überraschungen sucht man auch diesmal vergeblich, weil UNSANE einfach UNSANE sind und man weiß, was man bekommt.
Und selbst wenn es unter den bisher acht Alben auch schwächere gibt, kann man als Fan der Band wieder bedenkenlos zugreifen, denn die üblichen Schlüsselreize funktionieren immer wieder. Diese wären: Songtitel wie „Roach“, „No chance“ oder „Rat“, dessen vertrackter Rhythmus wie ein Echo aus Zeiten des Debüts mit Charlie Ondras selig am Schlagzeug klingt; Midtempo-Stücke mit manchmal konventionellem Rock-Einschlag und Chris Spencers infernalischem Geschrei, die fast schon wehtun; diese turmhoch aufeinandergeklatschten Gitarrenriffs, die alles unterpflügen, was da kreucht und fleucht.
Bei „No chance“ schaut auch wie bestellt die mittlerweile obligatorische Mundharmonika wieder vorbei. Mit „Ha ha ha“ haben UNSANE endlich ihre live schon oft dargebotene FLIPPER-Coverversion auf Platte gebannt, und auch, wenn sich mit „Stuck“ ein vergleichsweise balladeskes Stück hierher verirrt hat (das einen dann doch halbwegs überrascht; immerhin), darf man wohl davon ausgehen, bei weiteren Veröffentlichungen (die hoffentlich folgen werden; die Band ist ja in der Hinsicht mittlerweile unberechenbar) auf Gewohntes zurückgreifen zu dürfen.
Und das ist gut so, auch wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass die Bandmitglieder auch nicht mehr die Jüngsten sind (Drummer Vinnie Signorelli ist gar schon deutlich über 50) und trotzdem noch derart in Adrenalin badet.
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