UNSANE

Visqueen CD

Lange hat sie nicht gehalten, die Verbindung zwischen UNSANE und Relapse Records, wo 2003 erst das Best-Of-Album "Lambhouse" erschien und zwei Jahre später dann "Blood Run". Nun haben Bandgründer Chris Spencer, Bassist Dave Curran und Drummer Vinnie Signorelli in Ipecac ein mindestens genauso passendes neues Zuhause gefunden, denn Mike Patton ist schließlich ein mindestens genauso stark zu Extremen neigender Mensch wie es UNSANE sind.

Die Tradition blutiger Cover wird auch diesmal fortgeführt, allerdings auf etwas subtilere Weise: so genau kann man nicht erkennen, was in eine durchsichtige Plastikfolie gewickelt und blutverschmiert auf einer einsamen Wiese liegt ...

Apropos Plastikfolie: "Visqueen" ist ein anderes Wort für eine bestimmte Art von Polyethylen-Abdeckfolie, und ich kombiniere mal haarscharf, dass eine solche Folie auf dem Cover als "Verpackungsmaterial" zu sehen ist.

Auch musikalisch sind sich UNSANE auf ihrem sechsten Album treu geblieben, würgen elf neue, düster wühlende Noiserock-Nummern heraus und machen einmal mehr alles richtig: Wer so einen prototypischen, auf das Nötigste reduzierte, dreckig-brachialen Sound erfunden hat, der sollte sowas Schreckliches wie "Weiterentwicklung" tunlichst vermeiden.

Der UNSANE-Fan, und solche gibt es vom Punk- bis hin zum Metal-Lager, erwartet einfach wie eine Stahlzange in die Eingeweide gehende Riffs, dunkel wühlende Bassläufe und schleppendes, bedrohlich rumpelndes Drumming, gekrönt vom heiser hervorgewürgten Gesang Spencers.

Wegen mir kann das mit UNSANE ewig so weitergehen, denn im Gegensatz zu ihren einstigen Kollegen HELMET, die heute nur noch Schatten ihrer selbst sind, sind UNSANE auch bald 20 Jahre nach ihrer Gründung noch wegweisend.

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