So langsam müsste die 1988 gegründete New Yorker Noiserock-Band UNSANE mal einen Preis fürs Lebenswerk bekommen beziehungsweise fürs so lange Durchhalten. Denn von den Bands, die dieses Genre ursprünglich prägten, sind kaum noch welche übrig oder sind inzwischen zur peinlichen Lachnummer verkommen wie etwa HELMET.
Von der Urbesetzung ist zwar nur noch Sänger und Gitarrist Chris Spencer übrig (Schlagzeuger Charles Ondras verstarb bereits 1992), aber altersmilde sind UNSANE keinesfalls geworden und haben auch nie versucht, sich beim Alternative-Rock-Publikum anzubiedern.
Nach Labels wie Amphetamine Reptile, Relapse, Ipecac oder Alternative Tentacles sind sie jetzt bei Southern Lord gelandet, aber das Label hat ja nie Einfluss auf ihren Sound gehabt, der wie gewohnt radikal auf den Hörer einprügelt.
Seltsamerweise meint man diesmal häufiger frühe MUDHONEY rauszuhören, die inzwischen ja ähnlich lange dabei sind. Mit dem siebten Track „Distance“ springt sogar ein kleiner Hit dabei heraus, ansonsten ist auch „Sterilize“ wieder eine extrem kompakte Soundwand aus Noise und treibender Rhythmik.
Und das blutverschmierte Cover steht auch wieder ganz in der langjährigen Tradition des typischen UNSANE-Artworks mit seinem Hang zu morbider Grand-Guignol- und Splatter-Ästhetik.
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