Die japanischen "Noise-Rocker" RUINS, bestehend aus Tatsuya Yoshida (drums/vocals) und Hisashi Sasaki (bass/vocals) plus diverser anderer Musiker, haben seit Mitte der 80er eine beachtliche Anzahl von Platten veröffentlicht, früher u.a.
auf Shimmy Disc und Skin Graft, was eine grundsätzliche Einordnung der Band durchaus erleichtert. Auch Ipecac ist eine mehr als konsequente Label-Wahl, denn weit von Mike Pattons Irrsinns-Projekt FANTOMAS sind sie nun wirklich nicht entfernt.
Normalerweise ist dieser nervige John Zorn-mäßige "Jazz-Core" zwar nicht meine Tasse Tee, mal abgesehen von ALBOTH, aber die RUINS klangen dabei vor allem immer nach einer Wiederkehr von Prog-Rock direkt aus der Hölle, wobei hier gewisse Rhythmusstrukturen durchaus an NO MEANS NO erinnern.
Doch bei den Japanern befindet sich das alles in stetigen Auflösungsprozessen, kurz verbinden sich mal wieder bestimmte strukturelle Elemente, um kurz darauf schon wieder in einem Inferno aus Stakkato-Schlagzeug, wildem Bass-Gezupfe und seltsamen Gesang unterzugehen.
Wer es also richtig durchgeknallt mag, wird die RUINS lieben, die aber richtig virtuos mit ihren Instrumenten umgehen können, ob man es glaubt oder nicht. (8/10)
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