THERMALS

Fuckin A CD

Das ist sie. Meine Platte für den Frühling 2004. Und für den Sommer 2004. Ach was sag ich, ich werde für den Rest meines Lebens in jedem Frühling und Sommer nur noch diese Platte hören. Eventuell auch noch in jedem Herbst und Winter.

Okay, ich habe mich hier etwas hinreißen lassen, aber "Fuckin A" ist so ... so ... unglaublich großartig, dass ich jeden einzelnen der drei THERMALS dafür stundenlang küssen und anhimmeln könnte.

Vielleicht beschränke ich mich dabei aber doch lieber auf die Bassistin. Ich gebe es ja zu, das erste Album der THERMALS "Mere Parts Per Million", das ebenfalls auf Sub Pop erschien, ist komplett an mir vorbeigegangen, was angesichts der Klasse von "Fuckin A" unverständlich und ein nicht wieder gut zu machender Fehler ist.

Obwohl: Chef Joachim schrieb zum Debüt in Ox #51 "nettes, kleines Album. Nicht neu, aber jung und frisch umgesetzt und deshalb allemal den Versuch wert", sprach von Lo-Fi und verzerrtem Gesang und vergab mickrige sieben Punkte.

Kaum vorstellbar, dass das ein und dieselbe Band sein soll. Klar, Innovationspreise gewinnt auch "Fuckin A" sicherlich nicht und ein bisschen noisig und mit ein paar Feedbacks versehen ist auch diese Platte, aber von Lo-Fi ist hier nichts mehr zu spüren.

Dieses Mal wurde ja auch im Sudio und nicht in des Sängers Küche aufgenommen. Egal, "Fuckin A" jedenfalls ist viel, viel mehr als nur eine nette Platte. Für mich ist sie ein kleines einzigartiges Meisterwerk.

Punkt. Ach ja, die Musik. Punkrock, Indie-Pop, Noise-Pop, Post-Punk, Post-Irgendwas. Scheißegal, wie man das nennt, es ist schlicht und einfach grandiose Musik, die jedem, der auch nur ein Fünkchen für treibende, leicht melancholische, dabei aber sehr laute Gitarrenmusik mit kleinen, erst unaufdringlichen und beinahe schüchternen, nach einer Weile aber Gänsehaut erzeugenden und süchtig machenden Melodien übrig hat, gefallen muss.

Und Sänger Hutch Harris erinnert mich mit seinem lauten und klaren Sprechgesang und seiner bestimmten Art der Phrasierung an Mike Scott von den von mir heimlich geliebten WATERBOYS. Wunderschön.

(27:53) (10/10)