FANTÔMAS

The Director's Cut CD

Höchst erstaunlich, das: FANTOMAS sind nun weiss Gott alles andere als trendy oder leicht konsumierbar und haben schon gar nichts mit dem zu tun, was Dave Lombardo (ex-SLAYER), Mike Patton (ex-FAITH NO MORE, ex-MR.

BUNGLE) und Trevor Dunn (ebenfalls MR. BUNGLE) in der Vergangenheit an musikalischen Unternehmungen am Start hatten - und trotzdem waren ihre wenigen Shows in Deutschland ausverkauft, strömten die Massen.

Seltsam, dieses Phänomen, denn sowohl das letztjährige Debüt wie die neue Platte halte ich für quasi unhörbar, ja sind beide Releases musikalischer Extremsport für Sinne und Intellekt und sollten jedem, der nur auf die "Ex-Connection" anspricht, das Lachen im Hals stecken lassen.

Einzig hartnäckigen MELVINS-Fans - deren Buzz Osbourne ja auch mit von der Partie ist - hätte ich die geistige Reife für FANTÔMAS zugesprochen, aber so kann man sich eben täuschen - gut so.

Dabei ist das zweite Album dann auch noch sowas wie ein Konzeptalbum: bezieht sich schon der Bandname auf eine französische Filmreihe (wie habe ich als Kind die trashigen Filme mit dem grüngesichtigen Fahrer eines flugfähigen CitroënDS geliebt), so sind alle 16 Songs die FANTÔMAS-Interpretationen der Titelsongs von Filmen wie "The Godfather", "Night Of The Hunter", "Spider Baby", "The Omen", "Rosemary's Baby" oder "Henry: Portrait Of A Serial Killer".

Krasseste Bearbeitungen, die eher mit dem Film verbundene oder von diesem erweckte Gefühle umzusetzen scheinen als die eigentlichen Kompositionen. Krass, begeisternd und beängstigend zugleich - genial!