Folgt Mike Patton mit TOMAHAWK noch halbwegs den Strukturen "normaler" Rockmusik, so ist bei FANTÔMAS davon nichts zu spüren. Vielmehr wurde bei "Delirium Cordia" fortgesetzt, was mit dem zweiten Album "Director's Cut" begonnen wurde.
Coverten Patton, King Buzzo, Dave Lombardo und Trevor Dunn da noch Themen aus verschiedenen Soundtracks, so klingt ihr drittes Album wie ein kompletter Soundtrack zu einem düsteren, surrealen Thriller.
Und weil man einen Film auch nicht häppchenweise konsumiert, besteht das Album ganz konsequent auch nur aus einem einzigen Stück, das ohne weitere Unterteilung 55 Minuten und 43 Sekunden durchläuft.
Und sage keiner, das sei nicht radiofreundlich bzw. -tauglich: Wenn man die Nachrichten, das Wetter und den Verkehr mal abzieht, müsste das exakt in einer Stunde spielbar sein ... "Great music to annoy your coworkers or neighbors with" schreibt das Label dazu, und das bringt's auf ironische Weise auf den Punkt und macht weiteres Geschwätz sinnlos.
FANTÔMAS sind ein klassischer Fall von "Love 'em or leave 'em", der ultimative Kontrapunkt zu trendy Styles und radiokompatibler Formatmusik. Übrigens ist "Delirium Cordia" nur der erste Teil einer Splitveröffentlichung, Teil 2 wird irgendwann 2004 erscheinen.
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