Wenn man von Death Metal aus Belgien spricht, spricht man von ABORTED, die mit jetzt zehn Alben in 23 Jahren auf ein beachtliches Werk zurückschauen können. Belgien, na ja, Sänger und Gründungsmitglied Sven de Caluwé ist schon länger der einzige der Multikulti-Truppe, der tatsächlich dort beheimatet ist.
Anyway, seine Mitstreiter aus Holland, den USA und aus Italien scheinen auf „TerrorVision“ spielerisch ordentlich zusammengewachsen zu sein. Denn was ABORTED musikalisch abliefern, ist schon seit Jahren oberstes Regal, das aktuelle Album setzt aber noch einen drauf, da neben aller Brutalität und Vertracktheit der Strukturen in fast allen Songs Phasen Einzug gehalten haben, in denen die Gitarristen ausführlich abgefahren und meist unvermittelt melodisch solieren.
Was bei ABORTED allerdings der Haken bleibt, ist die Tatsache, dass sie eine Band des Moments sind, soll heißen, die Songs beim Hören oft heruntergefallene Kinnladen hinterlassen, aber wenig Langzeitwirkung im Sinne von Ohrwürmern entfalten.
Inhaltlich beschäftigt sich de Caluwé einmal mehr mit mehr oder weniger subtilem Horror, der in den Filmen der Achtziger verwurzelt ist, aber schon seit einigen Jahren Gesellschaftskritik der Zehner meint.
Und manchmal ist es auch okay, für den Moment zu leben.
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