Darauf, dass ANCST keine Kompromisse eingehen, kann man Gift nehmen. „Summits Of Despondency“ ist, wie erwartet, sehr derbe, voller Aggression und Energie. Das dritte Album des Berliner Kollektivs ist aber gleichermaßen ein Schlag in die Magengrube, ein Tritt ins Gesicht und ein Nackenklatscher. Es geht um soziale Ungerechtigkeit, politisches Versagen und den persönlichen Kampf um die geistige Gesundheit. Musikalisch setzen ANCST diese Wut in den gewohnt vielfältigen Sound um, der mit aggressivem, metallischem Hardcore, Black-Meta-Riffs, Blastbeats und atmosphärischen Post-Rock-Gitarren für jede Menge Abwechslung sorgt. Auch wenn „... Of dying“ im ersten Moment gar nicht nach ANCST klingt, wird man schnell eines Besseren belehrt und hört, dass auch treibende Uptempo-Beats in dieses musikalische Konstrukt passen. „The burden of hope“ mag der emotionale Höhepunkt des Albums sein und überzeugt im ersten Part mit einem atmosphärischen Post-Rock-Intro und Synthies, was die Brücke zum Ambient-Katalog von ANCST perfekt schlägt. „Summits Of Despondency“ lebt von den Kontrasten, die es eben unmöglich machen, ANCST auf ein Genre festzulegen. Stattdessen bieten die Berliner eine heftige Portion Aggression, die darauf hoffen lässt, dass man diese Powertruppe bald wieder live erleben kann.
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