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ANCST

Culture Of Brutality

Hoppla, der letzte ANCST-Longplayer ist schon von 2020. Da die gefühlt hyperaktive Band ja das Überraschungsei unter den deutschen Kapellen im Bereich Dark Ambient bis Black Metal ist, darf man gespannt sein, in welche Richtung das Pendel diesmal ausschlägt. Aber Mastermind Tom Schmidt entscheidet sich weder für das eine noch das andere und haut auf „Culture Of Brutality“ einfach zwanzig Grindcore-Songs alter Schule mit brutaler Crust- und Hardcore-Kante raus. Das ist überraschend und wird die Schwarzmetaller in der Fanbase erschüttern, aber ANCST gehen hier mit solch jugendlichem Ungestüm zu Werke, dass es eine Freude ist. Nicht unerwähnt bleiben sollte die Tatsache, dass Schmidt wieder alle Instrumente und den Brüllgesang alleine eingespielt hat und dafür sehr tight und wuchtig klingt. „Culture Of Brutality“ ist eine wütende Scheibe geworden, deren meisten Songs in unter neunzig Sekunden alles gesagt haben, was gesagt werden muss. Und das sind in der Summe Aufschreie gegen die geistig-moralische Rezession, in der sich unsere Welt dank alter weißer Männer befindet. Und wenn Tom brüllt: „I am fine without your shackles“, trifft es den Punkt. Sehr schönes Artwork, nebenbei erwähnt. Sehr geiles Grind-Album.