OKKULTOKRATI sind wieder da: Nach ihrem Debütalbum „No Light For Mass“ 2010 war es lange Zeit ruhig um die Osloer Band geworden. Doch nun erscheint endlich „Snakereigns“ und das Album hat es wirklich in sich und beweist erneut: ein Spagat zwischen Metal und Punk ist möglich.
Bereits bei ihrem ersten Album haben die Norweger gezeigt, dass Genrefragen überbewertet werden. Bis zum Debüt hatten die 2008 gegründeten OKKULTOKRATI außerdem ein ungeheures Tempo vorlegt, in kürzester Zeit ein Demotape, eine 7“ und ein Debütalbum produziert.
Jetzt scheint es fast, als hätten sie eine kreative Pause eingelegt. Nur die „Black Hole X-mas“-Split-CD erschien 2011, bevor sich nun die Fangemeinde auf „Snakereigns“ freuen kann. OKKULTOKRATI wollen sich auch jetzt immer noch nicht in eine Schublade stecken lassen und neun neuen Songs geschrieben und aufgenommen, die die Einzigartigkeit dieser Band untermauern sollen – und es ist geglückt.
In bester Garagensound-Manier rocken die Norweger die Platte. Der Opener „No ouroboros“ ist bereits ein Wegweiser, der die rotzige Art und Weise der „okkulten“ Spielkunst vorgibt. Der titelgebende Track des Albums „Snakereigns“ kommt nachhallend daher und man fühlt sich, als sei man wirklich in einer alten, gammligen, aber durchaus charmanten Garage gefangen.
Die ersten Klänge rotzen dem Hörer nur so entgegen und die Unangepasstheit der Band spiegelt sich perfekt darin wider. Auch Fans doomig-rockiger Klänge kommen hier voll auf ihre Kosten, in Form der beiden siebenminütigen musikalischen Schwergewichte „We so heavy“ und „Acid eagle one“.
Gerade Letzteres lädt den Hörer dazu ein, auf einen musikalischen Schauertrip zu gehen, so schwer klingen die Riffs, so hart ist der Bass, der jeden Ton nur so in den Boden stampft. „Invisible ley“ besticht durch seinen elegischen Instrumentalpart.
Auffällig ist, dass der Black Metal-Einfluss auf dieser Platte im Vergleich zum Vorgänger „No Light For Mass“ zurückgenommen wurde. Zwar gibt es immer noch vereinzelte Elemente daraus, doch wiegen diese nicht so schwer wie beim Vorgänger.
Einzig die Stücke „Unconscious mind“ und „I thought of demons“ lassen die wilderen Seiten der vier Jungs erahnen, doch stehen sie auch dort über dem Ganzen und lenken die Musik gezielt in ihre Richtung.
Vielmehr beweisen die Norweger hier, dass sie über den Dingen stehen und die Kontrolle haben – nichts ist bei dieser Platte dem Zufall überlassen und das hört man. OKKULTOKRATI bleiben damit also ihrer Linie absolut treu – Musik, die schwer daherkommt in den Doom-Bereichen, dabei aber in einer solchen Intensität und mit viel Herzblut vorgetragen wird, dass diese Band sicher eine Bereicherung ist für jedes Genre, in welches man die Band nun auch immer stecken mag.
Einziger Wermutstropfen trotz aller Lobhudelei bleibt aber sicher, dass nach neun Stücken und 37 Minuten Gesamtspielzeit leider alles vorbei ist. Das lange Warten auf „Snakereigns“ hat sich also gelohnt, das Album stellt eine Festigung der Band-Ideale dar und ist trotzdem auch eine Weiterentwicklung.
Ein Muss für stilistisch nicht festgelegte Menschen.
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