TALCO

Silent Town

Es gibt ja nicht viele Bands aus Italien, die man kennen sollte. LITFIBA vielleicht, aber von denen hat man auch schon lange nichts mehr gehört. TALCO bilden da eine echte Ausnahme. Die Ska-Band aus Marghera, einem Vorort von Venedig, steht seit 15 Jahren für hochpolitischen Highspeed-Sound, der Berlusconi und Konsorten gehörig Druck von unten macht.

Auch das neue Album „Silent Town“ beschäftigt sich mit korrupten Politikern und dem Zerfall der italienischen Musikszene, erzählt von fehlenden politischen Idealen und der Gier nach Macht und Ruhm.

Zwölf Songs, die stramm nach vorne gehen, ohne Pausen und Balladen. Eine wilde Mischung aus Partisanen-Musik, Punkrock und Ska. Konsequent auf Italienisch gesungen. „Silent Town“ ist ein Konzeptalbum über eine fiktive Stadt, die unter Populismus, Diskriminierung und Rassismus leidet.

Das Sextett vergisst neben der Botschaft aber nie die Party. Konzerte der Italiener sind schweißtreibend und enden oft mit Schrammen und blauen Flecken. Pogo italiano! Parallel zum Album „Silent Town“ arbeitet Sänger Dema übrigens auch an einem gleichnamigen Roman, der die Geschichte der fiktiven Stadt konsequent weitererzählt.

Für die stillen Momente am Rande der Tanzfläche.