PHOENIX FOUNDATION

Silence

Das passiert also, wenn Billy Corgan Punk machen würde: Die finnischen PHOENIX FOUNDATION hauen mal eben ein cooles fünftes Album raus und deren Sänger klingt für mich wie ein nicht ganz so extrem näselnder, dafür aber kratzigerer Billy Corgan.

Wenn man sich darauf versteift, gleichen sogar die Texte dem vom SMASHING PUMPKINS-Egomanen gewohnten Auswurf. Zeilen wie „Please try to understand, so complicated I am“ oder „Answer me, why am I so filled with anger“ sind einfach volle Kanne Corgan.

Sicher, die Band würde meinen Block für diesen etwas unpassenden Vergleich niederbrennen, aber die Vorstellung ist einfach zu gut! Soundtechnisch scheppert „Silence“ angenehm zeitlos durch den Kopf und liefert schönen, soliden Punkrock der Marke MANIFESTO JUKEBOX oder SIGNAL TO NOISE.

Und mit „Denial“ und „If you have to leave“ hat die Platte zwei echte Hits, die absolut nichts Pumpkinsches haben. Nur beim Titeltrack schleicht sich Billy ein letztes Mal auf die Leinwand meines Kopfkinos.

Dort steht er mit überkreuzten Beinen und gesenktem Kopf vor dem Mikro und säuselt ein unvergleichliches „Hold on“. Und das macht die deprimierende letzte Platte der Pumpkins fast schon wieder wett.