Im Jahr 2015 in Münster gestartet, bekamen SHORELINE schnell den Stempel „Emo“ verpasst. Drei Alben später wird deutlich: Dieser Titel wird der Band nicht mehr gerecht. Dafür klingt „To Figure Out“ als Gesamtprodukt zu divers, selbst innerhalb der einzelnen Songs gibt es eine Menge Abwechslung. Zwischen Screamo und gefühlvollem Gesang liegen oft nur Sekunden und durch einen Song wie „Workaround“ ist sogar Indierock vertreten, der manche an den neuen Sound von CITIZEN erinnern könnte. Inhaltlich macht „To Figure Out“ zum Teil da weiter, wo der Vorgänger „Growth“ aufgehört hat, und beschäftigt sich mit gesellschaftskritischen Themen wie Tierschutz oder Klimawandel. Diesmal hat die Band aber versucht, etwas mehr in die Tiefe zu gehen, anstatt nur an der Oberfläche zu kratzen. Außerdem wird es stellenweise wieder etwas persönlicher und es werden zwischenmenschliche Beziehungen thematisiert, so wie man es bereits von den ersten Releases der Band her kennt. Unterm Strich haben SHORELINE eine spannende Weiterentwicklung vollzogen und in Sachen Sound auf „To Figure Out“ viel ausprobiert. Vielleicht ein bisschen zu viel, da es für mich zwischendurch etwas am Hörfluss hapert.
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