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MIGHT

s/t

In der letzten Ox-Ausgabe hat mein hoch geschätzter Kollege Kalle Stille das Album „Summing“ von ZEA & OSCAR JAN HOOGLAND besprochen. Ich liebe dieses Album, doch für Kollege Stille war diese Rezension eine anstrengende und ungemütliche Angelegenheit, nur sein Kater mochte es. Genau dieses Gefühl habe ich jetzt bei MIGHT, bestehend aus dem Ehepaar Ana Muhl (bs, voc) und Sven Missullis (gt, voc, dr), die dieses Album im eigenen Raum 14-Studio aufgenommen, produziert, abgemischt und gemastert haben. Den Versuch, ein Doom-Metal-Album mit Cubase oder Logic am Computer im Keller einzuspielen, muss man einfach als gescheitert sehen. Bass und Gitarre kann man auf diese einfache Art produzieren, beim Schlagzeug und spätestens beim Gesang stößt man aber an Grenzen, die man auch mit hochdosierten Effekten nicht kompensieren kann. Doch selbst das könnte noch gutes Songwriting aufwerten, da gibt es ja viele Beispiele aus der Schublade „Gute Songs, schlechte Produktion“, doch die findet man leider auf diesem Album auch nicht. Es bleiben neun Songs mit seelenlosen englischen Texten, die aus Riffs, Breaks und Parts diverser Metal-Genres zusammengebastelt und dann mit Effekten zugeklatscht wurden. Meinem Hund gefällt das auch nicht und ich wette, auch der Kater von Kalle rennt hier um sein Leben. Leider höchstens bemüht anstatt bewegend.