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MIGHT

Abyss

Schon als Ana Muhi (voc, bs) und Sven Missullis (gt, voc, dr) aus Hannover noch unter dem Namen DEAMON’S CHILD (damals zudem zu dritt) unterwegs waren, konnten sie mit einer ziemlich schrägen Mischung aus deutschen Texten, Thrash Metal, Punk und Sludge einen recht außergewöhnlichen Sound kreieren. 2020 nahmen Muhi und Missullis dann als MIGHT ihr erstes selbstbetiteltes Album auf, das auf Exile On Mainstream erschien. Dies wird gefolgt von „Abyss“, das schon gleich durch das Artwork hervorsticht, auf dem ein apokalyptisch anmutendes surreales Gemälde des 2005 ermordeten polnischen Künstlers Zdzislaw Beksinski zu sehen ist, mit einem nur aus einem Skelett bestehendem Pferd und seiner Reiterin. Auch auf „Abyss“ bleiben MIGHT eine schwer klassifizierbare Angelegenheit, die sich gelungen bei Neo-Folk und -Klassik bedienen, aber wie beim Debüt vor allem Black Metal, Doom, Sludge, Post-Rock und Shoegaze verbunden bleiben und damit quasi ihre ganz persönliche Form von düsterem Okkult-Rock zusammenbraut. Der klingt mal laut, mal leise, mal heavy, mal mellow, mal akustisch, mal elektrisch verstärkt, und wurde schön roh, druckvoll und knackig auf Platte gebannt. Und auch Bands wie COME oder ELEVENTH DREAM DAY scheinen nicht völlig an MIGHT vorbeigegangen zu sein. Man könnte MIGHT sicher auch gut zusammen mit MANTAR auf Tour schicken, zwei riffverliebte Doom-Metal-Bands der eigenwilligen Sorte, auch wenn Muhi und Missullis gerne mal in ruhigeren Sphären unterwegs sind.