Das neue Album von der italienischen Band RONIN liefert zwei der besten Opener, die 2019 auf Platte gepresst wurden: „Capriccio“ und „Oregon“ stellen jeweils innerhalb der ersten Takte einen ebenso sympathischen wie unkategorisierbaren Sound vor, der Elemente alter Musik mit klassischen Harmonien verschmelzen und Bass-Akkordläufe polymelodisch zu Geigenspuren führen lässt.
Kein Zweifel kann darüber herrschen, dass RONIN-Freunde der ausgetüftelten Komposition sind. Dennoch fühlt sich ihr Album an keiner Stelle verkopft an, sondern tritt mit einem Charme des Understatements auf, der seinesgleichen sucht.
Die Musik hört sich als Spiel, bei dem es tatsächlich ums Spielerische geht: Melodien werden genauso lang beibehalten, wie sie Freude bereiten, Entscheidungen scheinen hier niemals konzeptuell, sondern stets rein ästhetisch begründet zu sein, was für eine ebenso angenehme wie immer wieder freudig-überraschende Hörerfahrung sorgt.
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