Na also, da ist es ja, das alljährliche Nikki Sudden-Album. Und erfreulicherweise klingt "Red Brocade" wie alle Sudden-Solo-Alben (der Herr hat ja auch noch die JACOBITES in der Hinterhand) der letzten Jahre: wunderbar entspannte Gitarrenmusik, die losgelöst scheint von allen Trends und die heute nicht wirklich anderes klingt als die Platten von Mitte der Achtziger, als Sudden sogar in kommerzieller Hinsicht einigermassen erfolgreich war.
In Zeiten, da gute Popmusik eigentlich überhaupt nicht mehr existiert, da von den Major-Plattenfirmen nur noch uniformer Trendmüll in die weitaufgerissenen Hälse der Teenie-Blagen gestopft wird, so wie Mastgänse mit proteinhaltiger Getreidepampe die Fresse gestopft bekommen, da tut ein Album wie "Red Brocade" einfach nur gut.
Hier dürfen die Geigen noch schluchzen, Melodien noch schmalzig sein, Pianos trällern und Gitarren grosse Harmoniebögen spannen - ohne dabei kitschig oder billig zu wirken. Ach, was lamentiere ich eigentlich: sollen die Massen doch Scheisse fressen, solange ich alljährlich meinen Nikki Sudden kriege und mir den keiner verbiegt, geht mir der Rest doch eh am Arsch vorbei - soll doch MTViva gucken und EinsLive hören wer will...
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Jason Honea
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #39 Juni/Juli/August 2000 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Thomas Kerpen