Tststs, Zufälle gibt's... Neulich sinne ich noch darüber nach, was eigentlich auch Greg Sage geworden ist, und dann, ein paar Wochen später, einen Tag vor der finalen Ox-Deadline, habe ich plötzlich ein neues WIPERS-Album auf dem Tisch liegen.
Kurze Panik ob des Titels, suggeriert er doch womöglich, dass Herr Sage in Selbstüberschätzung wieder alles alleine gemacht, was in der Vergangenheit den Verzicht auf einen Schlagzeuger und dessen Ersetzung durch einen Drum-Computer bedeutete, aber Entwarnung: sein alter Kumpan Steve Plouf trommelt, und so ist 14 Songs lang eine Zeitreise angesagt: "Power In One", das elfte Studioalbum der WIPERS aka Greg Sage in zwanzig Jahren, ist eindeutig ein WIPERS-Album.
Der Gesang ist wie immer, die Gitarrenarbeit ebenso, und das monotone, treibende Drumming sowieso. Aus Portland ist Sage schon vor Jahren weggezogen, lebt jetzt in Phoenix, AZ, und hat sich dort ein rein analoges Studio mit Röhrenequipment aufgebaut, wobei ich jetzt mangels fachlicher Kenntnisse nicht behaupten will und kann, das würde man hören, aber Fakt ist, dass sich die Grundprinzipien des WIPERS-Sounds, der über die Jahre Unmengen von Bands beeinflusst hat und vor allem ihre Platten bis zu "Land Of The Lost" zu ewigen Klassikers des Punkrocks gemacht hat, nie wirklich geändert hat.
Und so ist ein neues WIPERS-Album heute nichts, dem man mit grosser Spannung entgegensieht, sondern eher Grund zur Freude darüber, dass sich hier jemand allen Trends zum Trotz treu geblieben ist.
Und deshalb gibt's hoffentlich auch im nächsten Ox ein Interview mit dem Meister.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Joachim Hiller
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