Ein neues Album der BLACK ANGELS aus Austin, Texas, die anlässlich ihres Debütalbums, 2006 auf Light In The Attic erschienen, ihren Stil als „Native American Drone’n’Roll“ bezeichneten und allein schon wegen ihres dort entlehnten Namens immer wieder mit VELVET UNDERGROUND verglichen werden.
Der Vergleich macht Sinn, haben die Texaner doch eine gute Ladung Sixties-Psychedelic eingeworfen, lassen aber auch ihrer Roky Erickson-Verehrung freien Lauf (was so weit ging, das sie auch schon als dessen Backing-Band fungierten), sind aber alles andere als eine Retro-Band, sondern mit ihrem unglaublich druckvollen, halligen Sound und der Weiterentwicklung des Sounds von THE JESUS AND MARY CHAIN, SPACEMEN 3, FLAMING STARS und als „,missing link“ zwischen MOGWAI und BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB eine Klasse für sich.
War der Vorgänger „Directions To See A Ghost“ von 2008 ebenfalls noch auf LITA erschienen, scheint sich die Band jetzt unter dem Namen Blue Horizon selbst um ihre Veröffentlichungen zu kümmern.
Produziert wurde „Phosphene Dream“ von Dave Sardy, dessen grandiose Band BARKMARKET beim Namedropping der Bands, mit denen er bereits arbeitete, leider immer vergessen wird. Ein äußerst trippiges Album ohne bekiffte Hippieseligkeit, das durch seine klangliche Komplexität und Ausgereiftheit besticht.
Und manchmal treiben die BLACK ANGELS das Zitieren auch wirklich sehr weit: Bei „True believers“ klingt der Gesang schwerst nach Grace Slick. Dennoch, oder gerade deshalb: Ein rundum gelungenes Album.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Anke Kalau
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